An Samstagabenden übernimmt der CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag Peter Hauk MdL häufig den Orgeldienst in der heimischen Gemeindekirche. An einem Samstag in diesem April aber war er der Einladung der CDU Schwieberdingen gefolgt und hielt die Festrede zum 50. Geburtstag des Ortsverbandes.
Zuvor hatte der Ortsvorsitzende Karl-Wilhelm Klingenmeier die vielen Gäste aus dem eigenen und den Nachbarverbänden, die Abgeordneten, die zwei „Spitzenfrauen der Region“, Elke Kreiser und Isabel Kling, sowie den Bürgermeister in Ruhe Gerd Spiegel, seinen Nachfolger Nico Lauxmann und dessen Kollegen aus Hemmingen, Thomas Schäfer, begrüßt und einen Rückblick auf 50 Jahre CDU in Schwieberdingen gehalten. Er hatte die Entwicklung vom kleinen Dorf zum Ort mit hohem Bekanntheitsgrad beleuchtet. Die CDU, so Klingenmeier, habe ihren erheblichen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung des heutigen Bosch-Standortes Schwieberdingen. Sie sehe sich als Sprachrohr der Bürgerinnen und Bürger. Dass die CDU große Zustimmung im Ort erhalte, sei nicht zuletzt an den hervorragenden Wahlergebnissen – auch bei Bundestags- und Landtagswahlen abzulesen. Dem pflichteten die anwesenden Abgeordneten Konrad Epple MdL und Steffen Bilger MdB bei, die sich bei der Gelegenheit für die große Unterstützung des Ortsverbandes bedankten. Konrad Epple beschrieb den Verband verschmitzt als einen mit ausgeprägtem Eigenleben: „Die lassen sich nicht viel von ihrem Abgeordneten sagen. Aber so soll es ja auch ruhig sein.“
In seiner Festrede beschrieb der Fraktionsvorsitzende Peter Hauk das Wesen der Volksparteien, von denen heutzutage nur noch die CDU als solche bezeichnet werden könne. Volksparteien lebten aus ihrer Basis heraus, so Hauk. Sie nähmen unterschiedliche Strömungen aus Wirtschaft, Kultur, Bildung und Kunst auf und böten deshalb eine Politik für die gesamte Gesellschaft.
Überblicksartig erläuterte er, wofür die CDU stehe: z.B. für ein differenziertes Schulsystem, das Kindern Raum zur Entfaltung biete, sie weder unter- noch überfordere und auch dem Handwerk den dringend benötigten Nachwuchs zur Verfügung stelle. Die CDU stehe aber auch für eine adäquate Infrastruktur für den wirtschaftsstarken Speckgürtel Stuttgarts, in dem u.a. Schwieberdingen läge. So wäre ein großer Teil der Fördergelder, auf deren Abruf der Verkehrsminister so leichtfertig verzichtet habe, den Menschen zu Gute gekommen, die durch eine Ortsumfahrung Entlastung suchten. Doch die Ansprüche auf Bundesmittel in Höhe von ca. 100 Mio. Euro verfielen, weil die Landesregierung keine fertigen Pläne in der Schublade gehabt habe. Unsere Region sei aber von Mobilität abhängig – die gelte es zu erhalten: „Unsere Autos werden immer emissionsärmer und umweltfreundlicher, aber auch das tollste Elektroauto braucht nun mal Straßen.“
Die CDU setze auf Solidität, was auch in der Bundespolitik der Konsolidierung deutlich würde, so der Fraktionsvorsitzende. In Sachen Zuwanderung sei die Position der CDU ebenfalls klar: „Fachkräftemangel bedeutet eine Dämpfung des Wachstums. Wir brauchen Zuwanderung, aber wir müssen sie nach Bedarf steuern und dürfen sie nicht wahllos zulassen.“
Die Politik der CDU werde ganz entscheidend geprägt von ihren Mitgliedern und deren im Vergleich mit anderen Parteien extrem hoher Zahl. Engagierte Parteimitglieder wie die im Ortsverband Schwieberdingen trugen und prägten das Bild der Volkspartei, so Peter Hauk.
Dementsprechend zuversichtlich muss den Fraktionsvorsitzenden dann wohl auch die Zusicherung des Vorsitzenden Klingenmeier gestimmt haben, auch wenn es schwerlich möglich sei, dass er den Ortsverband die nächsten 50 Jahre anführe, „peile ich doch so 49 Jahre an“.